Gunter Kleefeld hat uns seinen Zeitungsbericht aus der Badischen Zeitung vom 20.Februar 2007 zur Verfügung gestellt. Danke Gunter!

Tiengener Ohrenquälern „droht“ die Wäschbachtaufe
Beim Zunftabend der Fasnetgemeinschaft Munzingen heimsen die Akteure neben Beifall auch viel närrisches Lob ein

© G. Kleefeld 2007
Gruppenbild mit Frauen-Elferrat beim Finale des Munzinger Zunftabends.(FOTO: GUNTHER KLEEFELD)

MUNZINGEN. Erstmals rauchfrei und trotzdem wieder brechend voll war die Schlossbuckhalle beim großen Zunftabend der Munzinger Fasnetsgemeinschaft. Musikalisch unterstützt von der Winzerkapelle moderierte Zunftvogt Georg Maier ein vierstündiges Non-Stop-Programm, das garniert wurde von den farbenprächtigen Auftritten zahlreicher Narrenzünfte; zur Eröffnung des Abends waren auch beide Freiburgs Elferräte erschienen.

Nachdem zum Auftakt Geistermutter Waltraud Moll — das Urgestein der Munzinger Fasnet — in die Bütt gestiegen war und sich in alemannischen Reimen über englische Fremdwörter lustig gemacht hatte, karikierte der Gitarren- und Mandolinenverein in seiner Modenschau eine Reihe von Munzinger Persönlichkeiten so treffend, dass nie Zweifel daran aufkommen konnten, wer nun gemeint sei. Sodann zeigte eine Jazztanzgruppe des Turnvereins ihr Können, und einige Damen vom Sportverein sorgten auf der Bühne mit einem närrischen Wettstreit für „Activity“ .

Die „Gigili-Geister“ präsentierten sich als prächtig kostümierte Piratentruppe, die von ihrer „Red Ghost“ mit einer großen Kanone andere Vereinsschiffe aufs Korn nahm. Eine Gruppe von Peruanern war zu Gast bei der Sitzung des Ortschaftsrates, die von der Winzerkapelle inszeniert wurde. Das Gremium gab unter anderem grünes Licht für ein von Stadtplaner Wulf Daseking vorgestelltes Bauprojekt: Für den Umbau des Gigili-Areals in eine Wellness-Oase mit Schwimmbad und Sauna. Genervt wurde in der Sitzung der Ortsvorsteher durch die hartnäckige Stimmenthaltung der linken Opposition.

Nach einem temperamentvollen Auftritt Kaiserstühler Gardemädchen kochte die Stimmung bei der traditionsgemäß vom Munzinger Männerballett gestalteten Abschlussnummer buchstäblich über: Zum Lied „Die Wanne ist voll“ plantschten zwei Herren in einer echten Badewanne. Für ein fulminantes musikalisches Finale sorgten schließlich die „Ohrenquäler“ aus Tiengen, die mit ihrem Auftritt in Munzingen viele neue Fans gewinnen konnten; es kam sogar der Vorschlag, die Guggenmusiker am Rosenmontag kollektiv der Wäschbachtaufe zu unterziehen — ihnen damit das Prädikat „waschechte Munzinger“ zu verleihen.