Nadjas Tagebuch

Fr., 07.07.17

Nach langer Vorbereitung war es endlich soweit. Das Orga-Team in Form von Nicole, Petra und mir besetzt in voller Vorfreude am Freitagmittag das Lorenzenhäusle der Waldseematrosen in Buchenbach.
Über viele Wege und Beziehungen haben wir die Hütte im Frühjahr entdeckt, welche gut 20 Personen aufnehmen kann und dank der Wiese vor und hinter der Hütte noch einige mehr in Zelten. Denn schon bei der Generalversammlung war klar, dass 2017 alle Geister mitgehen – also Aktive wie Narresome und einige Passive ebenso – und wir dementsprechend viele Schlafmöglichkeiten benötigen. Da aber vor allem die Kids ganz scharf aufs Zelten waren, konnten wir das Angebot des Lorenzenhäusles gut annehmen.

Nun gut, dies erst einmal vorab zur Info und zwischenzeitlich bildete sich das sogenannte Orga-Team rund um mich, denn wir wollten ein Wochenende mit viel Hintergrund rund um Fasnet, Brauchtum und Geschichte veranstalten (halt eben nicht nur sinnlich rumsitzen und trinken!).
Und so geschah es, dass Nicole, Petra und ich die Vorhut bildeten um bereits Freitagmittag die Wanderstrecke vorzulaufen um alle möglichen Zettelchen und Hinweise für die morgige Schnitzeljagd zu verstecken. Allerdings beinhaltete die rund 9km-lange Strecke zur Hälfte Steigung und die andere Hälfte gings eben wieder abwärts und die 30 °C merkten wir schon nach 10 Minuten. Aber was opfert man nicht alles für den Verein….
Nachdem wir völlig durchgeschwitzt und fertig wieder an der Hütte ankamen, gönnten wir uns, dank Margitas Vorbereitungen, eine kräftige Portion Spaghetti Bolo, benutzten sinnvollerweise die Duschen und warteten auf das restliche Orgateam (Georg, Basti, Margita und Tanja), welches gegen 21.15 Uhr auch mal eintrudelte.
Es wurde noch ein lustiger Abend und eigentlich konnte sich niemand so recht vorstellen tags darauf die Hütte mit ca. 25 anderen kreischenden, quatschenden und lauten Geistern zu teilen. Es war sogar unter uns so ruhig, dass unser Basti glückselig auf dem Stuhl einnickte, bis… ja, bis sein Stichwort von Georg fiel: „Merquez!“ DANN war er wieder hellwach und nachts um 1 Uhr oder so wurde noch der Grill angeworfen.

Sa., 08.07.17

7.30 Uhr und Basti läuft fröhlich singend durch die Hütte! Für Nicoles morgenmufflige Laune eindeutig zu viel und strafenden Blickes entlockte sie der Kaffeemaschine das nötige Koffein um mit Bastis Laune kurz darauf wenigstens etwas mithalten zu können. Nach einem gemütlichen Frühstück und den letzten Vorbereitungen und Absprachen war klar – die Meute kommt! Schwer ächzte die Wagenkolonne die letzten Meter die Hütte hoch, nur Markus ließ seinen BMW-Schlitten lieber weiter unten stehen, weil seine Sportkarosserie den letzten Hubbel nicht überstehen würde.
Kaum ausgestiegen wuselten alle wild in der Hütte umher und vorbei war´s mit der Ruhe! Wo ist die Toilette, wo die Duschen, ah, hier steht das Trinken und wo schläft eigentlich wer mit wem? Man muss dazu sagen, außer einem Doppelzimmer, welches sich gleich Margita mit ihrem Bernhard gekrallt hat, gibt es nur Mehrbettzimmer. Aber Streitereien gab es keine, nur die knifflige Aufgabe, wie komme ich in die obere Etage des Bettes ohne Leiter und ohne mich zu blamieren?

Kurz drauf war Essen fassen angesagt und in braver Schlange standen alle am Wursttopf an um eine Lange oder eine Grobe im dazu gelieferten Baguette zu verschlingen. Denn auch schon beim letzten Bissen erklärte ich die Spielregeln für die kommenden Stunden.

Wer wollte durfte die Schnitzeljagd bei einer Wanderung verfolgen oder aber die gleichen Aufgaben an der Hütte erledigen. So bildeten sich auch gleich 2 Gruppen (die Wandergruppe war allerdings größer) und die Spielleiter führten dementsprechend durch den Nachmittag.
Es gab viele Aufgaben zu bewältigen: Wassertransport, Zunft-Quiz, Fotoshooting rund ums Mäskle, Fasnetspantomime und findet die ältesten Fasnethits und singt sie später vor. Also, sagen wir mal so: es waren alle beschäftigt und es war eine mortz Gaudi, trotz Hitzeschweiß!

Nach der Wanderung war erst mal ein bisschen „Ruhe“: die einen quatschten, die Kids bauten ihre Zelte auf und wieder andere zogen sich mit Bier, Zigarre und Badehose in eine seichte Stelle am Bach zurück.
Nachdem dann am frühen Abend gegrillt und gespeist wurde, die Küche aufgeräumt und bevor es zu feucht fröhlich wurde, kam noch die Auswertung der Spiele dran und der große Brauchtumsabend.
Bei den Spielen gewann nur knapp die Hüttengruppe, aber auch nur, weil sie beim Quiz 2 Fragen besser beantworteten, denn bei der Entscheidung von den Fotos, sowie der Fasnetsliederpräsentation, welche hingebungsvoll dahingeschmettert wurden (Humpta tätärä, Am Rosemontag bin ich geboren usw.) hielt sich das Orgateam aufgrund von Befangenheit neutral gegenüber beiden Gruppen. Die Gewinner erhielten eine Runde großer Mohrenköpfe und die „Verlierer“ kleine und damit konnten (fast) alle leben.

In Bild und Ton präsentierte ich die Geschichte der Freiburger Fasnet, der Breisgauer Narrenzunft und natürlich der Gigili Geister. Ich glaube, ich habe alles erklärt ab dem Mittelalter, als in Munzingen das Wasserschloss gebaut wurde und in dessen letztem Turm wir heute sitzen. Langweilig war es wohl nicht, denn sogar die jüngsten hörten interessiert zu (Ok, Gabriel ignorierte mich mit seinen 1 ½ Jahren  – aber der darf!). Um das neu erworbene Wissen zu festigen, habe ich im Anschluss ein Improtheater eingeführt: es gab einen Turm in Form von Leonie, es gab geschwätzige Waschweiber, einen Zunftvogt, Wind, Regen usw und alles wurde von unseren Aktiven gespielt und zwar so improvisiert, wie ich es ihnen vorlas. Das Gelächter war groß, die Unterhaltung grandios und meine Stimme im Anschluss weg. Damit endete der offizielle Teil des Abends und jeder konnte und durfte dem frönen, zu was er lustig war. Und lustig wurde es allerdings: erst wurde Bier-Pong gespielt und im Anschluss „geklattscht“. Jawohl – mit Doppel-t! Darüber schreib ich jetzt allerdings nicht ausführlich – könnte peinlich werden!

Pünktlich um 00.00 Uhr wurde noch Vivo Bernds Geburtstag angesungen und er bekam mit Kerzen bestückt eine Schwarzwälder Torte überreicht – ganz in seinem Sinne.

Alle hatten ihren Spaß: Hund Afra war im Dauerstress, die Kids hatten im Zelt ihre Ruhe und bedienten sich unbeobachtet am Getränkekühlschrank und die Erwachsenen lachten sich beim klattschen schlapp! Einer nach dem anderen suchte irgendwann irgendwo eine Schlafstätte auf und schloss für ein bis zwei Stunden die Äuglein…. (manche auch ein paar Stunden mehr!).

So., 09.07.17

Der Sonntag war mit geschäftigen Treiben unterlegt, denn nach einem feudalen Frühstück musste ja alles wieder aufgeräumt werden. Was ziemlich anstrengend war, nach 2 Nächten Schlafmangel.
Ich schließe dieses Wochenende als sehr erfolgreich ab, bedanke mich beim gesamten Orga-Team für die tolle Unterstützung, bei Margita für die super Verpflegung, bei allen Fahrern, die sich zur Hütte hochgequält haben und bei den Waldseematrosen, insbesondere bei Harry, für die Bereitstellung ihrer Hütte!
Und ich ende meinen Bericht mit Max Worten: „Geh´n wir hier wieder mal hin?“ „Ja, mit Sicherheit!“

Gaanz viel Bilder vom Wochenende könnt Ihr HIER sehen!