Auf was wir uns da einließen wussten wir anfangs überhaupt nicht, doch Jugendwärtin Leonie überzeugte uns recht schnell, uns am 24h-Lauf am Seepark in Freiburg anzumelden. Das war Anfang des Jahres und scherzhaft meinten wir damals: „Wir sind bestimmt die, die um 3 Uhr morgens laufen müssen!“ Ha, ha, ha….

Kurze Erklärung: nicht wir Geister haben uns angemeldet, sondern die Breisgauer Narrenzunft und jede einzelne Mitgliedszunft um Unterstützung gebeten. D.h. jede der 33 Zünfte hat im Idealfall Läufer gemeldet und diese ganzen Teilnehmer der BNZ müssen 24 Stunden am Stück laufen. Wir Gigili Geister hatten insgesamt 21 Läufer (14 Erwachsene und 7 Narresome) und da soll doch mal einer sagen, dass wir nicht sportlich begeistert sind! Übrigens bildeten wir auch die größte Gruppe der BNZ!

Tja, hätten wir es mal nicht so laut gebrüllt, denn Mitte Juni wussten wir unsere Laufzeit für die Erwachsenen: 2 Stunden von 3 bis 5 Uhr morgens! Die Kids müssen von 14 bis 15 Uhr laufen und um 16 Uhr ist das Ganze vorbei.
Na bravo!

Egal, wir ließen uns nicht unterkriegen und auch schnell war klar: in dieser Nacht wird einfach nicht geschlafen! Also trafen wir uns gegen 21 Uhr im Gigili und fingen dort erst mal an zu feiern. Der Alkohol wurde gemäßigt konsumiert, denn jeder von uns musste ja noch irgendwie laufen können.
Um 23 Uhr stiegen wir in den Bus und fuhren nach Freiburg, damit die Zeit nicht zu lange wird. Und schon am Hauptbahnhof kam die Idee auf, in die nahe gelegene Bar „Mauritius“ zu gehen um einen Cocktail nach dem anderen genüsslich zu schlürfen. Aber natürlich alles mit Bedacht :-)!
…und dann hatte irgendjemand die „tolle“ Idee noch in den McDonalds zu gehen, denn so mit leerem Magen ist es ja auch nicht g´scheit zu laufen. Also, was tut man nicht alles für die Gesundheit… man drückt sich Burger und Nuggets um halb 2 Uhr in der Nacht noch rein!

Von der Zeit völlig überrumpelt ging es mit der fast letzten Straba zum Seepark und wir eilten durch den dunklen Park schnurrstracks zur Laufbahn um schon leicht aufgewärmt um 2.45 Uhr dort anzukommen (zur Erinnerung: unser Start war um 3 Uhr!).

Was allerdings mehr als bedauerlich war, war das Wetter: es regnete fast waagerecht in feinem Sprühstrahl einem mitten ins Gesicht und zwar genau in der Zeit als wir dran waren.
Georg und Helga bildeten als 2er-Joggingteam die erste Gruppe, nahmen den zuvor laufenden Wühlmäusen den Staffelstab ab und liefen in lockerem Schritt eine halbe Stunde. Im Anschluss trabten Adi, Tim und Laura ihre Runden für die gleiche Dauer und dann kamen die Walker Alex, Bernd und Basti dran. Bernd marschierte drauf los, Alex hüpfte nebenher und kassierte bei jeder Runde ein Gummibärchen und Basti klinkte sich nach der 3. Runde aus mit den Worten: „Wenn die jetzt meine, e Marathon laufe zu müsse, solle se des ohne mich mache!“
Mit der letzten Walkinggruppe und der letzten halben Stunde Laufzeit kam dann das Wetter ganz eklig! Tanja, Nadja, Petra und Nicole marschierten in strammen Schritt und gesenkten Köpfen ihre Runden und wurden schön nass. Nach Runde 4 oder so hatte dann Nicole keine Lust mehr und bestellte im Vorbeigehen bei Georg eine Tasse Kaffee, welche sie in Runde 5 dankend entgegennahm und weiter marschierte. Das dies das Tempo der Gruppe enorm bremste, störte sie nicht im geringsten und ruckzuck waren die 2 h Laufzeit vorbei und der Morgen dämmerte um 5 Uhr langsam auf. Mit einem letzten Schorle und müdem Blick wurde auch schon der Heimweg angetreten um noch ein wenig Schlaf zu kassieren, denn um 14 Uhr wollten wir ja noch unseren Narresome anfeuern.

Diese hatten dann auch eine andere Taktik: sie liefen einzeln, höchstens zu zweit und lösten sich nach jeder Runde ab. Wobei Steven, glaube ich, die meisten Runden lief, denn Max wurde es urplötzlich schlecht, die Mädels zickten ein wenig und 1 h ist halt lang…. Doch auch sie meisterten ihren Lauf mit Bravour!

Um 16 Uhr wurden die Urkunden verteilt und die Breisgauer Narrenzunft war mit ihrem ersten Start bei diesem Lauf auf Platz 16 von 32 Teilnehmern – also: nicht schlecht! In der Badischen Zeitung wurde sie noch nebenbei dafür hervorgehoben, dass an ihrem Stand wohl 24 h die beste Stimmung war und das kann ich definitiv bestätigen! Denn an unserm Stand lief 24 h wunderbare Stimmungsmusik, es gab Kuchen und Schorle – was will man mehr!

Bilder vom Lauf seht ihr HIER!